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Stiftung Abendrot, Basel
Krebs und Herde, Winterthur
Mitarbeit Severin Krieger bei Krebs und Herde
Rothen Architektur, Winterthur
2014-2019
2020
Im Zuge der peripheren Lagerplatz-Nachverdichtung entstanden zwei pflegereduzierte Fugengärten, die aufgrund der räumlichen Situation, der Besonnung und des Mikroklimas unterschiedliche Ausprägungen zeigen:
ein schattiger Schluchtgarten und ein xerophiler Sonnengarten.
Der Schluchtgarten lebt von der atmosphärischen Dichte und schöpft das Potential des schmalen Freiraums aus. Seitliche Pflanzstreifen ohne Unterbauung spielen eine Mittelachse frei, die rege als Flaniermeile genutzt wird. Das Grün im Grau entfaltet seine Hauptkraft durch eine Vielfalt an Blatttexturen und -farben. Blüten- und Fruchtschmuck spielen temporär mit. Viele Immer- und Wintergrüne schmücken mit ihrem Blätterkleid auch im Winterhalbjahr.
Im Frühjahr entfalten sich im geschützten Schluchtgarten sinnliche Blüten-Duftwolken der Mahonie, Pimpernuss, Nacht- & Mondviole sowie des Himmelsbambus.
Als Inspiration und Artenfundus diente die heimische und auch globale Schluchtwald-Vegetation der gemässigten Zone. Exoten wie der Radbaum treffen auf heimische Pimpernüsse.
Der Sonnengarten spinnt den Lagerplatz-Charakter mit extensiver, dynamischer Fugenvegetation im mineralischen Milieu weiter. Es vereinen sich heimische Ruderalpflanzen, Kräuter und Gehölze wie Judasbaum oder Steineiche, die sich im submediterranen Klima an der innerstädtischen Hausfassade wohlfühlen.
Im ganzen Perimeter wurden getreu dem Lagerplatz-Konzept Pflanzen eingestreut, die essbare Früchte, Blätter oder Blüten anbieten. Sie fügen sich durch ihren Phänotyp selbstverständlich in die Vegetationsbilder ein. Bekannte wie Marroni, Sanddorn, Gewürzlorbeer, Rosmarin oder Feige treffen auf Raritäten wie Erdbirne, Mioga-Ingwer, Wollmispel, Granatapfel, Pimpernuss, Zürgel- und Rosinenbaum.